JUGENDVERBOT - DAS VORARLBERGER KINOBUCH von Norbert Fink
REAKTIONEN
Kritiken:
Markus Barnay kritisierte in der "Kulturzeitschrift", es sei eher ein Buch über
die Zensur, denn über die Kulturgeschichte, es fehle ein Überblick aus
kultureller Perspektive. Honoriert werden die vielen Details.
Dazu möchte ich folgendes sagen: meine Hauptquellen waren nun mal die
Kinoinserate in den Zeitungen und Gemeindeblättern sowie Archivrecherchen. Es
ist unmöglich über 120 Jahres alles zu sichten. Vielleicht gab es auch mal in
Bezau eine Art Kino, dort habe ich tatsächlich nicht gesucht.
Auch gab es kaum Reaktionen auf diese Kino-Inserate. In den Gemeindeblättern
sind Inserate drinnen, keine Kritiken und Rezensionen. Man kann also nicht sagen,
wieviele Personen einen Film besucht haben, man kann höchstens bei langer
Laufzeit daraus schliessen, dass er ein Erfolg war. Aus der Flut von Kinos die
zwischen 1920 und 1925 entstanden und mit dem Tonfilm um 1931 wieder
verschwanden ist zu interpretieren, dass es damals ein gutes Geschäft gewesen
sein muss, Filme vorzuführen.
Durchaus enthalten sind manche sozialhistorischen Fakten, wie Abhängigkeit der
Kinos von Soldaten im Ersten Weltkrieg, Sperre der Kinos während der Spanischen
Grippe usw. Richtig ist aber, dass es nur wenige Reaktionen auf einzelne Filme
im Buch gibt, denn es ist kein Film(kritik)-Lexikon. Auch habe ich selbst die
Idee gehabt, in jeder Epoche alle Kinos aufzuzählen, fand es aber dann eine
doppelte Aufzählung, weil im "Kinolexikon" zu Ende des Buches von jedem Kino
penibel genau angeführt ist, von wann bis wann es existierte.
22.11.16
In der Kulturzeitschrift vom Dezember bezweifelte Markus
Barnay, dass es in Bezau kein Kino gegeben habe. In der Tat habe ich dort nicht
gesucht und bin bei den vielfältigen Recherchen nie darauf gestoßen. Im Jänner
2017 habe ich das Gemeindearchiv von Bezau kontaktiert. Es gab sehr wohl
Vorführungen des Apollo Wanderkinos meines Freundes Peter Pienz in Bezau, was
unter dem Kapitel Wanderkinos angeführt ist und es gab auch mindestens einmal
Pläne für ein Kino. Aber ein echtes Kino hat es dort nie gegeben.
Filmvorführungen in Bezau?
Lt. Gemeindesekretär Lorenz Meusburger bzw. Verwaltungsassistentin Melanie
Meusburger gab es zur Blütezeit des
Stummfilms (1925-1929) keine dokumentierten Filmvorführungen.
Hingegen habe das Apollo Wanderkino Peter Pienz häufig im Bezegg-Saal
Filmvorführungen bestritten.
Es gab Pläne den Löwen-Saal zu einem Kino umzurüsten:
Mit Schreiben vom 28.4.1955 informierte die Landesregierung das Gemeindeamt
Bezau, dass der Geschäftsführer des Gasthaus Löwen in Hard, Walter Natter
(welcher dort ein Kino betrieb), auch den Saal des Gasthaus Löwen in Bezau,
welches im Besitze seines Vaters stand, bespielen wolle. Die Gemeinde wurde
dabei um die Erhebung des Bedarfes gebeten.
Der Saal des Gasthof Gams sollte für Aufführungen des Theaters für Vorarlberg
umgebaut werden, auch hier wurden Kinovorführungen angedacht, aber offenbar nie
verwirklicht.
Die Bezegg-Halle in Bezau, der Turnsaal (Mehrzweckhalle) der Schule, wurde vom
Apollo-Wanderkino Peter Pienz bespielt. Das Programm vom Sommer 1975 liegt vor.
Die Aktion der Gute Film, Wolfgang Angerer, errichtete ein provisorisches
Ortskomitee, um in Zusammenarbeit mit Pienz auch von der AGF empfohlene Filme
ins Programm aufzunehmen. Es war an einen Film alle zwei Monate gedacht.
(Schreiben vom 6.9.1975)
Wie Werner Gerold anlässlich meiner Lesung am 2.5.17 im TaS Feldkirch ausführte,
war er auf Wunsch von Wolfgang Angerer für die „Aktion der gute Film“
Bregenzerwald zuständig und zeigte z.B. Costra-Gavras „Z“ am Mittwoch 14.7.1976
im Bezegg Saal Bezau, Robert Altmans
„MASH“ am 14.12.1975, Erwin Keusch´ „Das Brot des Bäckers“ in
Zusammenarbeit mit den „Wäldertagen“
am So 26.11.1978. Die Plakate dafür waren z.T. kalligrafisch in
Handarbeit hergestellt.
Auch in Lingenau haben Aufführungen des Apollo-Wanderkinos stattgefunden. 7.5.17
PRESSETEXTE VON MARION HOFER
Für die Neue: Unter Vaters Mantel erstmals ins
Kino
Norbert Fink ist seit 37 Jahren Obmann des Filmkulturclub
Dornbirn und veröffentlich mit „Jugendverbot – Das Vorarlberger Kinobuch“ das
erste Werk über das Kinowesen in Vorarlberg.
Von Marion Hofer
Großes Kino? Das war für den kleinen Dreikäsehoch, der
damals noch keine zehn Lenze zählte, der Filmklassiker „King Kong und die weiße
Frau“. „Mein Papa hat mich damals unter seinem Wintermantel an der Kinokasse
vorbei geschmuggelt“, erzählt Norbert Fink lachend und erinnerte sich auch noch
sehr gut an das Donnerwetter der Mutter, das Vater und Sohn anschließend über
sich ergehen lassen mussten. Ja, die Liebe zum Lichtspieltheater wurde ihm
wahrlich mit auf den Weg gegeben. Vom Elternhaus ebenso wie vom Gymnasiallehrer
Julius Bohle, der ihm die Freiheit einräumte Filmrezensionen zu schreiben, statt
Gedichte auswendig zu lernen.
Kein Fernsehgerät
zu Hause
Natürlich lag es auch ein Stückchen weit daran, dass es bei
Familie Fink zu Hause kein Fernsehgerät gab. Hatte der Jüngling Lust auf passive
Unterhaltung durch bewegte Bilder führte der einzige Weg rüber zu den Kammer-
oder Weltlichtspielen (Aus den Kammerlichtspielen wurde das Cinema-Dornbirn).
Zuerst unter elterlicher Aufsicht, später alleine. Denn mit zunehmendem Alter
klafften die Interessen von Vater und Sohn sichtlich auseinander. „Mein Vater
mochte vor allem Thriller und Gruselschocker“, sagt der 62-Jährige, „ich
hingegen genoss es immer mehr auch einen Blick in die große weite Welt erhaschen
zu können.“ Diese Leidenschaft für Filme abseits des Mainstreams ist dem
langjährigen FKC-Obmann bis heute geblieben. „Natürlich bin auch ich manchmal
für den Massengeschmack anfällig“, gibt auch Fink ehrlich zu, „vor allem wenn es
um Science Fiction und Thriller geht.“ Aber ansonsten hat Kino für den
Dornbirner eine ganz andere Bedeutung. Es wurde, man ist fast geneigt zu sagen,
zur Lebensphilosophie.
„Jugendverbot – Das
Vorarlberger Kinobuch“
Eine, der er jetzt mit dem Buch „„Jugendverbot – Das
Vorarlberger Kinobuch“ auch ein schriftliches Denkmal setzt. Eineinhalb Jahre
lang arbeitete Norbert Fink daran, schätzungsweise insgesamt 1500 Stunden,
besuchte viele Archive, die Landesbibliothek und durchforstete Zeitungen und
Gemeindeblätter, um sich auf die Spuren der Bewegtbilder im westlichsten
Bundesland Österreichs zu begeben, aber auch um die Entwicklung der Film- und
Projektionstechnik von der ersten Kinematographie im 19. Jahrhundert bis zum
3D-Kino der Gegenwart zu recherchieren. Ein eigenes, nach Gemeinden gegliedertes
Lexikon listet außerdem alle Kinos auf, die es im Ländle je gab und noch heute
gibt.
Übertriebene Zensur
der Kirche
Und wie der Titel „Jugendverbot“ ankündigt, ist natürlich
auch der sehr eigenwilligen Filmzensur im katholischen Vorarlberg ein eigenes
Kapitel gewidmet. Dass sein, als spitzfindig bekanntes, Zünglein oder in diesem
Fall wohl Schreibgerät nicht an Kritik spart, versteht sich von selbst. So liest
man im 300 Seiten dicken Buch, dass schon 1923 der Katholische Jugendverein
davon überzeugt war, dass „laut Statistik 90 Prozent aller jugendlichen
Verbrecher auf das Konto des Kino zu buchen sind“. Kopfschüttelnd verkündet
Fink, dass sich dies die nächsten 30 Jahre auch nicht änderte. Denn der
engagierte Filmfreund fand ein Schreiben an die Bezirkshauptmannschaft aus dem
Jahr 1952 und liest vor: „Eine Analysierung der Gründe für die fortschreitende
Jugendverwahrlosung verweist nicht zuletzt auf den verderblichen Einfluss
gewisser Verbrecherfilme auf die Jugend“. – „Unvorstellbar“, schüttelt der im
AMS tätig gewesene Psychologe den Kopf. Auch das Aufklärungsstück „Was heißt
hier Liebe“, das ab 12 Jahren freigegeben war, sei im Ländle natürlich im Fokus
der Zensur gestanden. „Unter strengstem Jugendverbot doch zugelassen, wurde die
Vorführung von Polizisten bewacht“, erinnert sich Fink an die Prüderie zurück.
Kinobetreiber Peter Pienz, unter dessen Mithilfe er das Buch schrieb, erhielt
auf die Aufführung des Godard-Films „Gegrüßet seist du Maria“ hin sogar vom
berüchtigten Pornojäger Humer eine Anzeige wegen Gotteslästerung. „Das Verfahren
verlief jedoch wegen Nichtigkeit im Sande.“ Norbert Fink lacht dabei lauthals
und nennt eine satte Zahl: „341 Filme waren bei uns verboten.“ Das ließ
natürlich die Kinokassen in Lindau oder – falls jemand nicht gesehen werden
wollte – in Ravensburg und Friedrichshafen klingeln.
1898 erstmals in
Vorarlberg
Norbert Fink, der seit 1979, also seit der Gründung des
Filmkulturclubs Dornbirn, die Ländle-Kinogeschichte miterlebt, mitgetragen und
mitgeschrieben hat, hatte Einblicke wie kein anderer. Wenn man bedenkt, dass die
erste belegte Kinovorführung Österreichs im Jahr 1896 in Wien stattfand, also
vor exakt 120 Jahren, heißt das für den Leinwand-Fan so viel wie ein Drittel
selbst erlebte Kinogeschichte. Oder sogar noch etwas mehr, wenn man vom ersten
Kinoereignis im Ländle ausgeht. Das könnte zwei Jahre später, 1898, in Forster’s
Restaurant in Bregenz gewesen sein. Allerdings gibt es dazu nur einen
winzig-kleinen Zeitungsausschnitt. „Nächster Tage wird hier ein Edisontheater
mit Kinematograf und Phonograf eintreffen und in Forsters Restaurant zu sehen
sein.“
38 oder vielleicht auch schon 40 lange Jahre sind es
dennoch, in denen anfänglich die laufenden Bilder für weit mehr als filmische
Reize sorgten. Kino bedeutete Verlockung zwischen Rumkugeln oder Sportgummi und
eben auch den reizvollen Geschmack des Verbotenen. Umso mehr bedauert er, dass
dieser einzigartige Charme scheinbar verloren gegangen ist. Während früher die
Sportgummis nur im Kino so gut schmeckten, gilt heute der Slogan
„Iss-Popcorn-trink-Cola“ auch für zu Hause. HD Austria bietet bereits den Link
zum richtigen Mobiliar und Rezepte für einen gelungenen Fernsehabend. Kein
Wunder, dass das FKC-Programm-Kino an ganz schlechten Tagen nur acht Leute aus
ihren Stuben locke. So wie erst kürzlich beim Helmut-Zilk-Film „Deckname Holec“.
Und selbst der Autor gibt zu, gerne mal einen gemütlichen Fernsehabend daheim zu
verbringen und nennt sich einen „bekennenden Tatort-Fan“.
Großes Kino? Das gibt es für Norbert Fink am 29. November
wieder. Dann wenn er offiziell „Jugendverbot – Das Vorarlberger Kinobuch“ im
Bregenzer Metro-Kino präsentiert. Für ein Donnerwetter sorgt dann höchstens
Petrus.
Fact-Box:
Zur Person:
Norbert Fink
geb. 4. Juni 1954
Wohnort: Dornbirn
Beruf: Pensionist (ehem. Psychologe, Rehaberater und IT-Koordinator beim AMS)
Hobbys: Kino, Reisen, Fotografie
Text für die VN :„Sportgummi
und Zusammengehörigkeitsgefühl“
Norbert Fink
veröffentlicht mit „Jugendverbot“ erstmals ein Buch über die Kulturgeschichte
des Kinos im Vorarlberg
Dornbirn (cro) Das waren noch Zeiten: Als ein Kinofilm auf
mehrere Rollen verteilt lagerte, die Vorführer die Rollen alle 20 Minuten
wechseln mussten, ganz ohne, dass das Publikum davon was mitbekam. Norbert Fink,
seit 38 Jahren Obmann des Filmkulturclub Dornbirn (FKC) weiß davon Geschichten
zu erzählen. „Manchmal kam es vor, dass jemand schlampig arbeitete und deshalb
die Reihenfolge verdreht war“, erinnert er sich an die Zeit des Zelluloids
zurück. „Es dauerte oft bis zu einer halben Stunde bis das Problem behoben war.“
Eine lange Zeit für ein wartendes Publikum. Und die Reaktionen reichten von
klatschen über lachen bis hin zu auspfeifen. Ganz schlimm war es aber, wenn der
Film erst gar nicht eintraf, weil der Zug am schneereichen Arlberg
hängengeblieben war. Dann fiel die Vorstellung aus und der Unmut war noch
größer. Dennoch hatte das Kino von damals einen ganz besonderen Reiz. Statt
Popcorn und Cola gab es Ashantis, Sportgummi und Rumkugeln und niemals
schmeckten die Süßigkeiten so lecker wie in der Intimität des dunklen Kinosaals
indem doch alle etwas gemeinsam hatten: Sie lachten, weinten oder erschraken
immer im selben Moment und das schuf ein unnachahmliches
Zusammengehörigkeitsgefühl.
Zensur durch Kirche
Auch der 62-jährige Dornbirner hat in seiner Filmkarriere
durchaus Geschichte geschrieben. Wenn auch nicht vor, sondern viel mehr hinter
der Kamera. Oder noch besser: Über die bewegten Bilder, die ihn von Kindheit an
faszinierten. „Jugendverbot – Das Vorarlberger Kinobuch“ heißt das Werk, das er
am 29. November im Bregenzer Metro-Kino öffentlich präsentiert und das schwarz
auf weiß die Entwicklung der Film- und Projektionstechnik von der ersten
Kinematographie im 19. Jahrhundert bis zum 3D-Kino der Gegenwart dokumentiert.
In einem eigenen, nach Gemeinden gegliederten Lexikon listet er außerdem alle
Kinos, die es je im Ländle gab und noch heute gibt, auf. Sein Lieblingskapitel
ist jedoch – wie schon der Titel darauf schließen lässt – die Zensur. „341 Filme
waren bei uns verboten“, recherchierte der pensionierte Psychologe eineinhalb
Jahre lang in Archiven, der Landesbibliothek und in Filmdatenbanken. Aber auch,
dass schon 1923 der Katholische Jugendverein davon überzeugt war, dass „laut
Statistik 90 Prozent aller jugendlichen Verbrecher auf das Konto des Kino zu
buchen sind.“
300 Seiten
Kinogeschichte
Das 300 Seiten dicke Buch, das im Lindauer Unikum-Verlag
erschienen ist und zu dessen Gelingen auch Kinobetreiber Peter Pienz beitrug,
enthält aber auch Informationen, die bisher noch niemand herausgefunden hatte.
Etwa dass 1907 ein Zirkuszelt mit einem Kinematograph durch Vorarlberg tingelte,
in dem 2500 Menschen Platz fanden. Oder, dass es das „Senoners
Kinematographen-Theater“ im Dörlerhaus am Dornbirner Marktplatz bereits seit
Oktober 1910 gab. Also noch vor dem „Saalbau“ in Feldkirch, das erst im Dezember
desselben Jahres seine Pforten öffnete. Auch schreibt Fink, dass die Tonfilm-Ära
im Bregenzer Forstersaal-Kino begann, das auch 1931 den ersten Farbfilm
vorführte.
Nachschlagwerk
Der Dornbirner Kinoliebhaber und FKC-Obmann hat mit der
erstmaligen Veröffentlichung der Vorarlberger Kinogeschichte aber auch ein
Nachschlagewerk geschaffen, das nicht nur Kinofans begeistern wird. Vielmehr
lässt es einen selbst zu einem Teil Vorarlberger Kinogeschichte werden. Die
Erinnerungen an damals tragen ihren Teil dazu bei.
Zitat: „341 Filme waren bei uns in Vorarlberg verboten.“
Dr. Norbert Fink, Autor
Die Präsentation am 29.11.16 im Metro-Kino war
ein voller Erfolg.
Ca. 50 BesucherInnen informierten sich bei der Power-Point Show und
amüsierten sich am Dialektgedicht von Bernhard Albl (aus dem Buch "Die Freihöfler) das
ich vortrug. Die Gäste labten sich reichlich im Kinocafé und unterhielten sich
köstlich.
u.a. waren anwesend: Wolfgang Rümmele, Altbürgermeister von Dornbirn; Werner Schelling,
ehem. AMS-Chef; "Tschacko" Raimund Jäger; Dietmar Zingl vom Leokino
Innsbruck; Werner Gerold und Helene Amann vom TAS Kino Feldkirch; Filmforum-Mitgründerin Hildegard
Bentele; Angela und Harald Kostial; Ulrike Waldbach; Wanderkinovorführer Josef
Fritz; Helga Platzgummer (Stadtarchiv Dornbirn); Kinobetreiber
Michael Wieser mit Adrian Juriatti, Otmar Rützler und Walter Saler; Manfred
Noger, David Sulzbacher, Uwe Kofler, Walter
Gasperi; Urs Vokinger, Veronika Verzetnitsch und Anita Bohle vom FKC;
Kurt Moll von der Museumswelt Frastanz, die Grafikerin des Buches Petra Keckeis,
ihr Kollege Kurt Dornig, Albrecht Wingerath aus der Gegend von Mannheim, der mit seinem Laptop die
PPT-Show steuerte, Buchhändler Günter Wohlgenannt (Das Buch) , Neururer Brigit (Kollegin vom
AMS), Andreas Müller und Werner Jochum, die Künstlerin Tania Maria
Rodriguez, sowie die Vertreter des Unikum Verlags, Marion und Dietmar
Hofer.
Tschako und Nobi
Peter
Pienz, Marion Hofer (Unikum Verlag) und Autor Norbert Fink
Die NEUE und die VN berichteten großflächig zur Präsentation am 29.11.16. Wann&Wo, Kronenzeitung und das Bregenzer Blättle zeigten Fotos von der Präsentation.
LESERREAKTIONEN:
"...der erste Eindruck ist ausgezeichnet. Hier merkt man, daß jemand nicht nur
mit Sachverstand, sondern auch "mit Liebe" über ein Thema geschrieben hat, das
ihm am Herzen liegt. " Andreas Millinger, Montafon.
"Jugenverbot" habe ich verschlungen. Obwohl ich mich auch
als "Insider" sehe, habe ich viel Interessantes und Vertiefendes darin gefunden.
Insbesondere was die Breitwandsysteme anbelangt. Gratulation! Otmar Rützler
Vortrag vom 22.5.18 im Landesmuseum Bregenz
ERRATA
ERGÄNZUNGEN
Neueste Ergänzungen:
Letzte
Aktualisierung Feb.2022
BLUDENZ - die Fohrenburghalle und das k.u.k.
Feldkino
Leider habe ich in Bludenz
die Zeit vor 1927 - der Erbauung des Invalidenkinos Bludenz etwas lückenhaft
recherchiert. Folgende Fakten sind mir nach Drucklegung noch bekannt
geworden:
Bludenz zur Zeit der frühen Kinematographie
Das Vorführprogramm lässt sich als eine bunte Mischung beschreiben, die von
Wochenschauen über Dokumentationen bis hin zu pornografischen Darstellungen im
Stil der Zeit und Spielfilmen alles umfasste, was sich als Information und
Ablenkung vom Kriegsgeschehen draußen vor diesen provisorischen Kinosälen
einstufen ließ. Dass hierbei auch eine Form der Lenkung beabsichtigt war, ist
leicht nachzuvollziehen – und das Kriegspressequartier arbeitete entscheidend an
der Zusammenstellung der Programme mit.
(aus „Extrausgabee-!- Die Medien und der Krieg, 1914 – 1918, Broschüre zur Ausstellung vom 2.
Juni – 31. Oktober 2014 im Palais Porcia, herausgegeben vom Bundeskanzleramt)
Jene Feldkinos freilich, die wirklich an der Front standen
und nur für Soldaten – wohl als einzige nennenswerte Ablenkung vom Kriege –
spielten durchaus auch für damalige Verhältnisse pornografische Filme. In diesen
Zeiten gab es sogenannte „pikante Herrenabend-Filme“ und eine österreichische
Produktionsfirma, die Saturn-Film, war darauf spezialisiert. Bis in die 30er
Jahre ging es im Film wie im Cabaret vergleichsweise locker zu. Wer als Soldat
in den Schützengräben täglich vom Tode oder einer Verstümmelung bedroht war,
täglich zerfetze Leiber ansehen musste, wird sich bei der Brutalität des Krieges
wohl wenig darum gekümmert haben, ob der Genuss erotischer Filme Sünde sei.
Und als Replik darauf erschien am 24.10.1931 ein
Leserbrief, der manche schlechte Tonfilme erwähnte, aber vor allem Stolz darauf
war, dass der Reinerlös den „Kriegsbeschädigten“ zu Gute kam.
BEZAU, Lingenau: :
Weitere Recherchen, Herbst 2017
Die Dornbirner Gewerbeausstellung vom 1.August 1900 soll schon
ein Lichtspieltheater angeboten haben, mehr als 30.000 Karten sollen dafür
verkauft worden sein, berichtet die Ausgabe 29 der Zeitschrift "Thema
Vorarlberg" vom Juni 2017.
Damit dürfte der Pavillon der Urania gemeint sein. Die Urania widmete sich
polulärwissenschaftlichen Vorträgen und war Synonym für "Volkbildungsverein".
Meine jüngsten Recherchen haben ergeben, dass 1898 im Wiener Prater
bereits ein Pavillon für 800 Besucher errichtet wurde, wo es eine Art
Lichtbildervorträge gab. Dabei wurden teils handkolorierte Glasplatten mit einer
verbesserten "Laterna magica", dem Skioptikon, projeziert
und Schauspielern als Sprecher eingesetzt. Im Anschluss darab gab es "Lebende
Bilder", das waren wenige Minuten lange Kurzfilme mit dem Lumierschen
Kinematographen! Wie uns Experten für die Urania-Geschichte in Wien mitteilten
wurden mindestens zwei beliebte Urania-Wien Vorträge, namentlich "Der Kreislauf
des Wassers" und "das Eisen" von Viktor Hämmerle für die Dornbirner
Gewerbeausstellung angekauft,
Das in der Zeitung "Thema Vorarlberg" gezeigte Foto des Urania-Pavillons - es
stammt aus dem Dornbirner Stadtarchiv - kann aber nicht alles gewesen sein.
Dieser kleine Holzbau war wahrscheinlich nur die Kassa bzw. ein Eingangsbereich,
irgendwo muss sich ein weit größerer Ort für die Urania-Veranstaltungen befunden
haben.
Trenker und Riefensthal in Stuben
Auch Trenkers Film
"der verlorene Sohn" wurde auf der Albona gedreht (im
Film sollten es die Dolomiten sein) . Weitere Filme von Arnold Fanck.
Thomas Gamon hat Radiosendungen („Die Drehorgel“) mit Zeitzeugen gemacht, die
von diesen Filmen erzählen und von der Ulmer Hütte, dem Basislager der beiden
umstrittenen Filmstars. Der NS-Schriftsteller Karl Springenschmid soll dabei
auch Ghostwriter für Trenker gewesen sein.
last update 6.2.22