Reisebericht "Indochina" von Dr. Norbert Fink


Ich habe mir durch einen mehrtägigen Stopover in Singapur die Strapazen erspart, die von einer Reise von Dornbirn zum Flughafen - München, dann weiter 12 Stunden Flug nach Singapur, dann dort eine Stadtrundfahrt, dann mittags Ortzeit weiter nach Siam Reap in Kambodscha, dann dort noch Abends Gala-Abendessen mit Folkloretänzen auf mich gerwartet hätten, das hätte praktisch 48 Stunden ohne Schlaf bedeutet. 

Ich möchte hier nur die bedeutendsten Eindrücke schildern, welche die drei Länder Kambodscha, Laos und Vietnam hinterlassen haben.
Kambodscha ist auf jeden Fall das preisgünstigste dieser Länder, ähnelt Thailand wie es vor Jahrzehnten war. Überall gut und billig ist Massage zu bekommen und in kleinen Restaurants gab es für 10$ schon eine Flasche französischen Landwein. Voilá!

Die Tempelanlagen von Bayon, Ankor Wat und der "Thomb Rider"- Tempel TA PRHOM sind eine Reise wert. Leider kann man nicht erwarten, der einzige zu sein, und gefühlte Hunderttausende andere Touristen aus Asien und Europa säumen, von Guides  geführt, die historische Stätten. In neu errichteten Hotelpalästen wird man untergerbacht.

Kambodscha

TA PRHOM - Der Urwald nahm Besitz von den Tempelanlagen - aufwändig werden heute beide geschützt.

Ankor Wat - der wohl bedeutendste buddhistische Tempel.

Am Tonle Sap, dem Fluss, der je nach Jahreszeit in eine andere Richtung fließt, leben v.a. Vietnamesen in Dörfern auf dem Fluss. Etwas befremdlich sind die Kinder, die mit Schlangen um den Hals einen Dollar erbetteln wollen, manche stiegen auf unser Boot und begannen unaufgefordert uns zu massieren. Am Ende des Tages bringen sie so recht viel Geld nach Hause!

Kinder betteln Touristen an.

Laos

Laos ist das ruhigste und gelassenste unter diesen Ländern. Es leidet noch heute und mehr als 300.000 Tretminen und Streubomben aus dem Vietnam Krieg. Fast täglich geht noch eine hoch und verstümmelt Menschen. Viele Minenopfer spielen an den Touristenattraktionen Musik und machen auf ihr Schicksal aufmerksam. Von Luang Prabang aus ging es auf dem Mekong-Fluss zum Buddha-Höhlen Tempel Prak Ou. Aber auch in Luang Prabang gibt es viele Tempel und einige bizarre Rituale zu bestaunen.

  
Über 220 steile Stufen muss man erklimmen, um in die beiden Höhlen zu gelangen, wo Buddhisten ihre Gottheiten verehren. 

Ein schöner Spaziergang durch den Regenwald führt zu den Kwangsi Wasserfällen

Vietnam
Die VR Vietnam ist das quirligste und überraschendste Land von allen. Das es noch eine einzige kommunistische Partei gibt die regiert, wird auch auf die schlechten Erfahrungen in Thailand mit der sogenannten westlichen Demokratie zurückgeführt. Allerdings hat sich die USA mit Vietnam inzwischen versöhnt, wovon Kuba nur träumen kann. 

Überall wird alles nur erdenkliche verkauft. Millionen von Mopeds sind unterwegs, v.a. die Frauen haben einen Mundschutz, allerdings weniger als Atemschutz sondern der Schönheit wegen. Ho Chi Minh und General Giap werden noch immer verehrt. Gegen seinen Willen wurde Ho Chi Minh von den Sowjets wie Lenin einbalsamiert und dann in einem riesigen Mausoleum in Hanoi aufbewahrt. Uns da durch zu führen war irgendwie Pflicht für den Reiseleiter. Ho Chi Minh war kein  finsterer Kommunist, er wollte nur die Unabhängigkeit von Frankreich.  Als Giap die legendäre Schlacht von Dien Bien Phu gegen die Franzosen  1954 gewann, war dies das Ende von Französisch-Indochina. Es dauerte nicht lange, dass die Amerikaner die "Lücke" der Franzosen füllten, war doch die große Mehrheit des vietnam. Volkes auf Seite des charismatischen Ho- Chi Minh.
Neben dem Mausoleum Ho-Chi-Minhs gab es das ethnologische Museum und eine Wasserpuppenshow und per Fahrradrischka die nächtliche Stadt zu bewunden.  

Höhepunkt der Reise war die Bucht von Halong, wo wir die Nacht auf einem luxuriösen Hotelschiff verbrachten.

Hier musste mit Photoshop der Himmel blau gemacht werden, leider war er grau - verregnet!

Die Kaiserstadt Hue faszinierte mit Pagoden und

ihrem Kaiserpalast, der Platz für über 300 Konkubinen bot. Weiter gings zum Weltkulturerbe Hoi An .

Die Chinesische Brücke in Hoi An, das kurz zuvor von einem Hochwasser bzw. dem Taifun Hayan heimgesucht wurde,

  Ho-Chi-Minh Stadt, das ehem. Saigon, ist das wirtschaftliche Zentrum Vietnams. Viele Märkte, ein Ausflug ins Mekong- Delta und zu den Cu-Chi Tunnelanlagen des Vietkong rundeten die anstrengende, aber erlebnisreiche Reise ab. Auch musste man unbedingt die typische Rindsuppe kosten, die mindestens 12 Stunden Vorbereitungszeit erfordert.


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